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Slipknot: Höllenkrach im Hallenstadion

Slipknot live! Was für ein Erlebnis! Nichts für zartbesaitete Gemüter, sondern eine tumultöse Party mit dröhnendem Trommelwirbel, donnernden Bässen und brüllenden Lauten aus krächzenden Kehlen.

Mit dem düsteren, aggressiven, lauten, krachenden Sound, dem sie frenetisch frönen, scheinen Death- und Nu-Metal-Fans das Böse des Kosmos heraufbeschwören zu wollen. Doch es ist nicht alles so böse, wie es im flackernden Schweinwerferlicht und unter glühenden Feuerblitzen der Bühnenshow erscheint. Im Gegenteil: Das Konzert der US-amerikanischen Nu-Metal-Kulttruppe Slipknot im Hallenstadion ist eine düstere, skurrile, aber durchaus fröhliche Rockparty – angeheizt von der polnischen Metal-Truppe Behemoth.

 

Umgekehrte Kreuze, heidnische Symbolik, gehörnte Hände – und dröhnender Rocksound, dass die Wände wackeln. Behemoth bringen die Metal-Fans auf Betriebstemperatur, bevor die maskierten Helden aus Iowa zu ihrem Slipknot-Siegeszug antreten.

 

Gleich als erstes Stück bringen Slipknot ihren Riesenhit «Unsainted», begleitet von einer Bühnenshow, die von weitem betrachtet an ein antikquiertes Computergame erinnert, in dem sich Sänger Corey Taylor und seine maskierten Kumpanen wie kleine, überlaute Pixel-Teufelchen hin und her bewegen.

 

Corey lässt es krachen: Vor der Bühne wütet der wilde Pogo-Tanz, in den Rängen des Hallenstadions herrscht atemloses Staunen über die brachiale Energie an Sound und Licht, die Slipknot in den Raum des Hallenstadions schleudern.

 

Slipknot-Drummer Jay Weinberg legt während der knapp zweistündigen Show ein beeindruckendes Pensum an Schlag(zeug)kraft auf die Bühne. Unglaublich das Timing und die Präzision, die Slipknot bei all dem vermeintlichen unstrukturierten Krach in der Live-Präsentation ihrer Songs zutage fördern. Am Schluss jubeln die Fans. Todmüde, ausgerockt, ausgeschwitzt, aber irgendwie auch glücklich, zufrieden und fröhlich nach dem düsteren Donnerwetter machen sie sich friedlich auf den Heimweg.

Slipknot in Hallenstadion