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Capital Bra macht auf Modern Talking
Für einen Jungen aus Sibirien, der mit sieben Jahren nach Deutschland kam, hat es Vladislav Balovatskyweit gebracht: Als Capital Bra ist er der Superstar der Deutsch-Rap-Szene.
Hoffnungsvolle Rap-Karrieren beginnen im Jugendknast. Das ist in Brooklyn genau so wie in Russland oder Berlin. Es gibt keinen besseren Ort, um «Street-Credibility» aufzubauen und – noch wichtiger – die Sprache der Strasse zu lernen. Verfügt man dann noch über ein gewisses künstlerisches Talent und ein paar mächtige Freunde, dann kann man es wirklich weit bringen – im Idealfall bis zu einem angesehenen Star der etablierten Musikszene. Genau dieses Märchen hat Capital Bra wahr gemacht: In Sibirien geboren, in der Ukraine aufgewachsen und mit sieben Jahren nach Deutschland gezogen. So startet Vladislav Balovatsky in sein jugendliches Leben. In Berlin bietet ihm zuerst das kleinkriminelle Milieu eine Heimat – im Gegenzug verbüsst er mehrere Jugendstrafen. Wegen Schlägereien und weiteren Vergehen muss er öfter die Schule wechseln und bricht sie letztendlich in der neunten Klasse ab. Rap ist in einer solchen Situation ein starker Rettungsanker – und unter dem Pseudonym Capital Bra wird Vladislav in der Untergrund-Szene bekannt.
Bei «Rap am Mittwoch» schafft er den Durchbruch. Sein erstes Album «Kuka Bra» schafft 2016 den Einstieg in die Top 100 der deutschen Charts und klettert bis auf Platz 32. Nun gehts schnell: Fünf Alben folgen und schaffen es sowohl in Deutschland wie auch in Österreich und in der Schweiz in die Top 5 der Charts. Im April dieses Jahres veröffentlicht der Rapped sein sechstes Album «CB6», das es auch wieder an die Spitze der internationalen Charts im deutschsprachigen Raum schafft.
Capital Bra in der Schweiz
- 23.11.2020: Hallenstadion, Zürich-Oerlikon
Doch der Rap-König ist nicht nur eine Story von Strassengewalt und Mördertexte. Dieses Jahr sorgt der Deutsch-Rap-Star für eine witzige Airplay-Überraschung, die ihm ein ganz neues Zielpublikum mit grossem Schlagzeilen- und Kaufkraft-Potenzial zuführt: Er veröffentlicht eine Coverversion des Modern-Talking-Klassikers «Cheri, Cheri Lady»:
Auch als Nicht-Modern-Talking-Fan kann man Capital Bra’s «Cherry Lady» eine gewisse Sexyness nicht absprechen. Und mit Dieter Bohlen trifft er einen Bruder im Geiste, was das Gespür für Strassenkultur und das Klopfen grosser Sprüche angeht. So führt er die Modern-Talking-Generation in die Kunst des Deutschraps ein. Und man darf gespannt sein, ob bei seinen Konzerten nicht nur düstere Millennium-Klanggewitter, sondern vielleicht unverhofft auch ein Hauch von schillernden 1980-ies mitschwingt.
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